Erlebe Vergangenheit im Hier und Jetzt – per Augmented Reality im Alten Rathaus in Leipzig

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

WIE IN EINER ZEITMASCHINE

Unerzählte Geschichte(n) im Alten Rathaus Leipzig

Mit Augmented Reality (AR) erhält der Besuch der ständigen Ausstellung »Moderne Zeiten« im Alten Rathaus des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig eine neue Dimension. Die MXM-App nutzt die Kamera eines Tablets und fügt dem realen Raum digitale Elemente zu. So verschmilzt der Ausstellungsraum mit virtuellen Inhalten wie Objekten und historischen Persönlichkeiten – und die Gegenwart mit der Vergangenheit.

MUSEUM EX MACHINA

Vom Pilotprojekt zur Museumstrategie

»Museum Ex Machina«, das »Museum aus der Maschine« als Wortschöpfung und Abwandlung des Theaterbegriffs »Deus ex Machina« dem »Gott aus der Maschine« beschreibt das Projekt MXM hinsichtlich seiner Zielstellung für das moderne, zukunftsgewandte Museum. In der Antike war durch die Nutzung einer ausgefeilten Bühnentechnik, das plötzliche Auftreten einer Gottheit gemeint, was einen großen Effekt auf die anwesenden Zuschauer hatte.

Die Wirkung solcher technischen Hilfsmittel lässt sich auf die heutige Zeit und digitale Medien übertragen. MXM verhilft ungehörten Stimmen, in Vergessenheit geratenen Persönlichkeiten und unscheinbaren Museumsobjekten zu mehr Aufmerksamkeit. Es verknüpft historische Fakten, Stilmittel des Theaters und Augmented Reality zu digitalen Geschichten.

Dafür kooperiert das Museum mit der über Leipzigs Grenzen hinaus bekannten Schaubühne Lindenfels und inszeniert mit den SchauspielerInnen und bisher unentdeckten Geschichten einen virtuellen dritten Ort.

Über Mut, Hingabe und Treue

Trude Richter (1899 – 1989)
Trude Richter (1899 – 1989)
Beim MXM-Rundgang begegnest du drei historischen Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Epochen. Sie sind das Herzstück des AR-Projekts. Die Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin ist wegen ihrer sehr besonderen Biografie eine der vorgestellten Leipziger Persönlichkeiten.
Foto: Norbert Vogel, 1987/89, Inv.-Nr. F/2021/478
Prinzip
Prinzip "Schlaglicht"
Einige Objekte der Ausstellung werden mit der MXM-App spielerisch neu beleuchtet; unter anderem diese Tasse mit dem Porträt Robert Blums.
Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv.-Nr. Po 436a
Mut!
Mut!
"Zu unrecht vergessen. Sein Einsatz gegen den Krieg und für Homosexuellenrechte inspiriert auch heute noch!", so Schauspieler Kay Liemann über Bruno Vogel.
Bruno Vogel (1898 – 1987)
Bruno Vogel (1898 – 1987)
Der Leipziger Schriftsteller, Pazifist und schwule Aktivist rechnete in dem Buch "Es lebe der Krieg" (1924) mit dem Krieg ab und wurde dafür verurteilt.
Foto: N.N., 1917, Rosental Leipzig, Quelle: Raimund Wolfert, Berlin
Hingabe
Hingabe
Verena Noll in der Rolle von Julie Bebel: „An ihr mochte ich besonders, dass sie in aller Bescheidenheit und Zurückhaltung ganz klare Haltung bewiesen hat, auch gegenüber Behörden. Als „Sekretariat der Sozialdemokratie“ wusste sie sehr praktisches, geschäftliches Handeln mit Empathie und Zuwendung zu verbinden."
Julie Bebel (1843 – 1910)
Julie Bebel (1843 – 1910)
Sie war nicht nur Ehefrau von August Bebel sondern auch überzeugte Sozialdemokratin und Unternehmerin, in einer Zeit, in der dies nicht üblich war.
Foto: August Adler, 1888
Treue?
Treue?
„Die Frau hatte Haltung, bis zum Schluss. Das hat mich besonders an ihr fasziniert.“, so Schauspielerin Barbara Trommer, die die Rolle von Trude Richter übernommen hat.

BERÜHRENDE GESCHICHTE

Ein Reisekoffer

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Das 3-D Modell des Koffers lässt sich durch Tippen oder Ziehen mit der Maus oder Finger von allen Seiten betrachten. Auf deinem Smartphone lässt er sich über die Schaltfläche (Hand mit Rahmen), via Augmented Reality in die eigenen vier Wände holen.

Nachdem seine Besitzerin Hedwig Burgheim (1887 – 1943) ihn in Leipzig aufgrund ihrer Deportation ins KZ zurücklassen musste, begleitete der Reisekoffer ihren Neffen Rolf Kralowitz (1925 – 2015) nach 1945 auf vielen Reisen, bis er 2004 ins Museum kam.

Lange führte der schwere Reisekoffer aufgrund der Raum- und Lichtsituation in der Ausstellung ein gewisses Schattendasein. Hier lässt er sich erstmals von allen Seiten betrachten. Seine ganze berührende Geschichte und weitere Informationen erfährst du in der Ausstellung mit unseren MXM-iPads.

Virtuelles Erlebnis im realen Raum

Die Ausstellung „Moderne Zeiten“ erhält eine digitale Erweiterung

Triff auf die unentdeckten Geschichten und die marginalisierten Stimmen, die in der großen Erzählung einer Stadtgeschichte oder Ausstellung im Museum oft nicht auftauchen!

Ausgestattet mit dem MXM-iPad erhält der Ausstellungsbesuch im Alten Rathaus »Von der Industrialisierung bis zur Moderne“ eine ganz neue Qualität.

Mit einem Touch hast Du Kontakt mit der Sozialdemokratin und Unternehmerin Julie Bebel, dem Autor, Pazifist und Homosexuellen-Aktivist Bruno Vogel und der Autorin und Literaturwissenschaftlerin Trude Richter. Daneben stehen Geschichten von Exponaten stellvertretend für Persönlichkeiten wie Robert Blum, Fritz Lehman und Hedwig Burgheim.

Kontakt
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Altes Rathaus
Ständige Ausstellung »MODERNE ZEITEN: Von der Industrialisierung bis zur Gegenwart«
Markt 1, 04109 Leipzig
Service 0341 96 51 340
stadtmuseum@leipzig.de
stadtmuseum-leipzig.de

MXM-iPad
kostenfrei beim Ausstellungsbesuch direkt an der Ticketkasse ausleihbar

Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag,
Feiertage 10 – 18 Uhr
24.12. und 31.12. geschlossen

Eintritt
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Freier Eintritt an jedem 1. Mittwoch im Monat
Erwachsene: 6 € ermäßigt: 3 € Abendkarte: 3 €

MXM-Projekt
Eva Lusch
eva.lusch@leipzig.de
0341 96 51 315